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1. Deutsche Geschichte - S. 53

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
22. Der Bauernstand im 12. und 13. Jahrhundert. 53 König Um aber die Hohenstaufen ganz aus Italien zu verdrängen, verschenkte der Papst dies Land einfach an Karl von A n i o u den Bruder des Königs von Frankreich, um au diesem Mauue eiu Werkzeug seines Hasses zu haben. Karl von Anion tarn mit einem französischen Heere und entriß Manfred das Reich. Manfred selbst suchte und fand den ^od im -5er-zweisliingskanipfe. Karl vou Anjou aber führte in dem eroberten Vnnde ein grausames Regiment, so daß die Italiener ihn bald haßten nnb mit Sehnsucht ihrer staufischen Herrscher gedachten. , 5. Konradins Zug nach Italien und fern Tod. Noch lebte ent ©taufe, der einzig rechtmäßige Erbe von Sizilien; das war knnrcid, eui Enkel Friedrichs H. und Sohn Konrads Iv. Die Italiener nannten ihn Konradin, d. H. Konrädchen. Er wurde von seinem Oheim, dem Herzog von Bayern, erzogen. Früh regte sich in ihm der hohe Geist, der allen Hohenstaufen eigen war. Mit seinem Jugendfreunde i e l r t ch u oit 53 a d e n zog er über die Alpen, um sein väterliches Erbe sich zu erobern. Anfangs ging alles nach Wunsch. Bei Taglr a c o zz o , östlich von Rom, stieß er auf seinen Gegiier. Es gelang den Deutschen, die Feinde in die Flucht zii schlagen. Allein zu früh gaben pe sich der Freude hin und vergaßen der Vorsicht. Ais sie sich sorglos zerstreuten, um zu plüuderu, wurden sie von einem französischen Heerhaufen andern Hinterhalt überfallen; und nun verwandelte sich der schon errungene Sieg in die vollständigste Niederlage (1268). Konradm und sein Freund Friedrich, die ritterlich gekämpft hatten, entkamen dem Blutbade, wurden aber nachher durch Verrat gefangen und nach Neapel geführt. Hier endeten beide unter dem Beil des Henkers. Mit Konradin erlofch das Geschlecht der Staufer. 22. Der tinnnnltnnb im 12. nnb 13. Jahrhundert. 1. Das Aufsteigen des Bauernstandes. Seit dem 11. Jahrhundert war der Bauernstand immer mehr in die Höhe gekommen. Der H e r r e n - oder F r o u h o f beherrschte das Dorf nicht mehr tu dem Maße wie früher. Häufig saß die Herrschaft nicht mehr selbst daraus, die wohnte in einer besonderen Burg, und aus dem Fronhose wirtschaftete ein M c i e r. Der Einfluß des Herrenhauses war mit der Zeit geringer geworden. Zunächst hatten sich die Meter der zahlreichen Außenhöfe von der Herrschaft selbständig gemacht; sie waren wohlhabend und mehr oder weniger sreie Besitzer des Hofes geworden. Neben diesen Meiern hatten sich auch die Zinsbauern, die ue Mehrheit der bäuerlichen Bevölkerung bildeten, mehr und mehr von der Herrschaft frei gemacht; sie lieferten ihren festgesetzten Zi"s Mnich an den Herrenhof ab und faßen im übrigen sicher auf ihrem erblichen Besitztum. Etwas schlechter waren zwar die unfreien Z ins -baue r n gestellt, sie waren an die Scholle gebunden und konnten nnt ihr veräußert werden; doch wurden mit der Zeit auch ihre Leistungen

2. Deutsche Geschichte - S. 101

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
47. Die Pariser Bluthochzeit (1572). 101 der Orden der Erziehung der Jugend an; seine Schulen waren vor- züglich, und bald besuchten alle vornehmen katholischen Jünglinge diese; wer ihnen angehört hatte, wich nicht leicht wieder von den kirchlichen Grundsätzen seiner Lehrer ab. Namentlich suchten die Jesuiten auch die künftigen Herrscher als ihre Schüler zu gewinnen. Der Bildung des niederen Volkes nahmen sie sich säst gar nicht an. Die Jesuiten wurden die eifrigsten Förderer der Gegenreformation; so nennt man die Bestrebungen, die Herrschaft der katholischen Kirche wiederherzustellen. Sie begannen ihre Arbeit in den Ländern, bereit Fürsten noch katholisch waren. Da nach dem Augsburger Religions-friebert der Satz galt: „Wes das Laub, des die Religion", so mußten sich die Untertanen in ihrer Religion nach der des Landesherrn richten. Das benutzten nun auf Betreiben der Jesuiten viele katholische Landesherren zur Wiederherstellung des katholischen Bekenntnisses, indem sie von ihren andersgläubigen Untertanen verlangten, sie sollten entweder zur alten Kirche zurückkehren ober das Land verlassen. An einzelnen Stellen Deutschlaubs hatten diese Bemühungen auch Erfolg, so in Bayern, im Fuldaischen, aus dem Eichsselbe (das dem Bischof von Mainz gehörte) und in einem Teile Westfalens. Der Jesuitenorden besteht noch heute; aber seit 1872 ist er ans dem Deutschen Reiche ausgewiesen. Doch dürfen sich seit 1904 einzelne Mitglieder des Ordens in Deutschland aushalten, nur Niederlassungen sind verboten. Blid! auf licilligatte Stnatcu. 47. Dir pariser tilutliodisrit (1572). 1. Hugenotten in Frankreich. Die Reformation blieb keineswegs auf Deutschland und die Schweiz beschränkt, sondern nahm, teils siegend, teils unterliegend, ihren Zug durch die meisten europäischen Länder. In Frankreich saßte die Lehre Calvins, der ja selber ein Franzose war, Wurzel; man nannte die französischen Protestanten Hugenotten. Ihre Zahl wuchs von Jahr zu Jahr trotz der blutigen Verfolgungen, die sie von seiten der französischen Könige zu erbulben hatten. — Um das Jahr 1572 regierte in Frankreich der junge König K a r l Ix., der sich aber ganz von seiner katholischen Mutter Katharina von Mebici lenken ließ. Als diese sah, daß man mit Wassertgetoalt gegen die Hugenotten nichts ausrichtete, stellte sie sich versöhnlich und versprach ihnen Religionsfreiheit. Die Vermählung ihrer Tochter Margarete mit dem Prinzen Heinrich

3. Deutsche Geschichte - S. 102

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
102 48. Elisabeth von England (1558—1603). non Nanarra,") dem Haupt der Hugenotten, sollte die Versöhnung besiegeln. 2. Die Bluthochzeit (1572). Aber Katharina hatte andere Pläne. Zn der Hochzeit oersammelten sich in Paris niele nornehme Hugenotten. Diese Gelegenheit sollte benutzt werden, sie alle zu töten. Im geheimen hatte die teuflische Frau eine Anzahl Bürger der Stadt und Soldaten für ihr Vorhaben gewonnen. Die Nacht oom 23. zum 24. August, die Bartholomäusnacht, wurde für das Blutbad bestimmt. Die Hochzeit war norüber. Die Nacht kam. Geläute oom königlichen Palaste tönte durch die Stille. Das war das Zeichen zum Beginne des Mordens. Aus allen Häusern brachen die Schergen der Katharina und warfen sich auf die ahnungslosen oom Schreck betäubten Hugenotten. Bald hörte man durch die ganze Stadt das Angstgefchrei der Verfolgten, das Winseln der Sterbenden. Und wie hier in Paris, so wurden auch in den übrigen Teilen Frankreichs die Hugenotten niedergemetzelt. Die Gesamtzahl der Opfer schätzt man ans 20 000. — Ihren Zweck erreichte aber Katharina doch nicht; die Hugenotten, deren niele dem Tode entronnen waren mit) die wieder non Heinrich non Nanarra geführt wurden, schüttelten bald die erste Betäubung ab und erkämpften • sich aufs neue Duldung und Sicherheit. Sieben Jahre nach der Bartholomäusnacht erbte Heinrich oon Nanarra die Krone Frankreichs. Er nannte sich Heinrich Iv.; aber die Katholiken weigerten sich, ihn anzuerkennen. Um dem Blutvergießen ein Ende zu machen, trat er öffentlich zur katholischen Kirche über. Nun erkannten ihn auch die Katholiken an. — Aber die Hugenotten nergaß er nicht; er erließ im Jahre 1598 das berühmte Edikt non Nantes, wodurch ihnen freie Religionsübung gewährt wurde. 1. Elisabeth und Maria Stuart. Ju England regierte in der letzten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Königin Elisabeth. Schon unter ihren Vorgängern hatte die Reformation in England ihren Einzug gehalten; Elisabeth führte sie oöllig durch und wurde die Begründerin der englischen Kirche. — Auch in Schottland, das damals noch ein selbständiges Königreich war, hatte die Reformation Verbreitung gefunden. Hier kam ebenfalls eine Königin auf dert Thron, das war Maria Stuart, eine nahe Verwandte der Elisabeth. Ihre Mutter war eine französische Prinzessin; ihr Vater starb schon, als sie noch ein Kind war. Da kam sie an den französischen Hos und wurde hier non der bösen Katharina non Medici mit deren Sohn zusammen erzogen. Dieser heiratete sie später, starb daun aber bald. Als junge Witwe kehrte Maria nach Schottland zurück, wo sie Königin wurde. *) Das Königreich Navarra lag im Süden Frankreichs, am Nordabhang der Pyrenäen. ; "/<k - - 48. Elisabeth von England (1558—1603). 1, i Vmaa ^,

4. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 46

1907 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
46 wiederherstellen, wie sie Heinrich Hl gebt hatte. 3. Er wollte die deutsche Krone in seinem Hause erblich machen. Das erste und zweite Ziel er-reichte er, das dritte nicht. 1. Er wurde unumschrnkter Herr, a) In Deutschland. Als Heinrich der Lwe in England Kaiser Friedrichs Abreise erfuhr, brach er seinen Eid und kehrte nach Deutschland zurck. Er plante eine Emprung und verband sich dazu heimlich mit Richard Lwenherz von England und mehreren deutschen Fürsten. Da wurde Richard Lwenherz auf seiner Rck-reise von Palstina von Kaiser Heinrich gefangen genommen und nur gegen ein hohes Lsegeld freigegeben. Heinrich der Lwe unterwarf sich und starb bald (1195). Die deutsche Frstenmacht war unterworfen, b) Im Normannenreiche. Nach dem Tode des letzten Normannenknigs (Wilhelm Ii.) htte das Reich an seine Tante Konstanze, Kaiser Heinrichs Gemahlin, fallen mssen. Die Normannen wollten aber die deutsche Herrschaft nicht' sondern whlten einen Halbbruder des Verstorbenen, Tankred, zum Könige' den der Papst besttigte. Heinrich warb mit dem englischen Lsegeld ein groes Heer, drang siegreich in seine Erblande Neapel und Sizilien ein und eroberte sie vllig. Die widerspenstigen Adligen strafte er sehr hart. Dafr tat der Papst ihn in den Bann; doch kmmerte er sich um den Bannfluch nicht. 2. Er wurde Oberherr des Papstes. Er hatte den Papst vllig in seiner Gewalt, da er dessen Land von Norden und Sden umklammerte. Er bte seine Kaiserrechte trotz des Papstes Widerspruch: er verlieh die Mathildischen Gter an seinen Bruder Philipp; er bte bei der Bischofs-whl die weltliche Belehnung vor der kirchlichen. 3. Die Erblichkeit der Knigswrde setzte er nicht durch, da die Fürsten zunchst widersprachen. Bei lngerer Regierung wrde Heinrich aber den Widerstand der Fürsten gebrochen und auch das dritte Ziel erreicht haben. Er starb pltzlich 1197, erst 32 Jahre alt. Es war ein hnliches Unglck fr das Reich, wie einst Heinrichs Iii. frher Tod. Die Lage war der damaligen gleich: 1. Der Erbe war ein (dreijhriges) Kind. 2. Viele Fürsten waren dem Kaiserhause feind, vor allem die Welfen. 3. Der gewaltigste Papst, Innozenz Iii., bestieg 1198 den ppstlichen Stuhl. 4. Philipp von Schwaben. 11981208. Otto Iv. 11981215. Die Fürsten whlten zwei Gegenkaiser: Die staufische Partei whlte Kaiser Heinrichs Bruder Philipp von Schwaben, die welfische Heinrichs des Lwen Sohn Otto Iv. Papst Innozenz erkannte zunchst Otto an

5. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 49

1907 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
49 Kaisers zur Emprung. Die ppstliche Partei in Deutschland stellte zwei Gegenknige ans: doch errangen sie keinen Erfolg. Da starb Friedrich Ii. unerwartet 1250, erst 56 Jahre alt. 6. Konrad Iv. 12501254 Untergang der Hohenstaufen. Friedrichs Sohn Konrad Iv., bisher König von Deutschland, konnte sich hier gegen den Gegenknig Wilhelm von Holland nicht halten und ging nach Italien; hier starb er 1254. Sein Halbbruder Manfred nahm nun die Krone von Sizilien an, um sie dem jungen Sohne Konrads zu erhalten. Da forderte der Papst den Bruder des franzsischen Knigs Karl von Anjou auf, die Staufenherrschaft in Sditalien zu vernichten. Er kam und besiegte 1266 bei Benevent den König Manfred, der nach heldenmtigem Kampfe den Tod fand. Gegen Karls Herrschaft riefen nun die Staufenfreunde den Sohn Konrads Iv., Konradin, herbei. Er kam mit seinem Freunde Friedrich von Baden und 3000 Rittern, fand in Norditalien Anhang, wurde aber bei Tagliacozzo (oder Scurcola) bml? geschlagen und auf der Flucht gefou^~~5eirtreb ihn nebst seinem Freunde Friedrich zu Neapel hinrichten 1268. Mit ihm erlosch das Hohenstaufengeschlecht. Zwar berlebten ihn noch drei Hohenstaufen: Enzio, ein Sohn Friedrichs Ii. und zwei Shne Manfreds, aber als Gefangene. Jener ist 1273 im Gefngnis zu Bologna, diese sind noch spter in franzsischen Gefngnissen gestorben. Der Ritterstand. Der Ritterstand war der Kriegerstand des Mittelalters. Der altdeutsche Heerbann, der zu Fu kmpfte, war vergessen. Die Brger und Bauern hatten dem Rechte, Waffen zu tragen, entsagt und berlieen die Pflicht zu kmpfen ihren Herren, in deren Schutz sie standen. Diesen galt nur noch der Dienst zu Ro als ehrenvoll, und so hatten sich die Heere der Kaiserzeit allmhlich in Reiterheere umgebildet. Die Reiter oder (riter) Ritter bildeten bald einen besonderen geschlossenen Stand, der sich durch Erziehung, Kleidung, Wohnung und Lebensweise von den anderen Stnden unterschied. 1. Die Erziehung eines Ritters. Bis zum 7. Lebensjahre blie3 der junge ^ Rittersohn unter der Pflege der Frauen. Dann kam das Junkerlein (Jnngherlin) an den Hos eines vornehmen Ritters oder Fürsten und diente hier bis zu seinem 14. Jahre als Edelknabe oder Page. Er mute bei Tisch seinem Herrn aufwarten, sich in feinem Rosenburg, Geschichte fr Prparandenanstalten, I. 4

6. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 54

1907 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Das Frstentum Antiochia erhielt Bohemund von Tarent. Das Heer war durch alle diese Vorgnge bis auf 20000 Mann zusammengeschmolzen, die nun der Sidon, Tyrns und Csarea nach Jerusalem zogen, wo sie im Juni 1099 ankamen. Am 15. Juli ward die Stadt erstrmt und unter den Bewohnern ein entsetzliches Blutbad angerichtet. Das Heilige Land erhielt den Namen Knigreich Jerusalem"; Gottsried war sein erster König, nannte sich aber nur Beschtzer des Heiligen Grabes". Als er schon nach einem Jahre starb, folgte ihm sein Bruder Balduin, der auch den Knigstitel annahm. Spter wurde noch die Grafschaft Tripolis (nrdlich vom Knigreich Jerusalem) gegrndet. Somit waren als Ergebnis des ersten Kreuzzuges im Morgenlande vier Kreuzsahrerstaaten entstanden: 1. das Knigreich Jerusalem, 2. die Grafschaft Tripolis, 3. das Frstentum Antiochia, 4. die Grafschaft Edessa. Die drei letzten sollten zwar von dem ersten abhngig sein, waren aber in Wahrheit selbstndig. Diese Zersplitterung war ein Fehler. Htte man die vier Staaten zu einem Reiche vereinigt, so htte dieses den umgebenden Feinden besser widerstehen knnen. in. Die geistlichen Ritterorden. Im Heiligen Lande entstanden drei geistliche Ritterorden. Sie waren eine Verschmelzung des Mnchtums und Rittertums; die geistlichen Ritter waren 1. Mnche; denn a) sie legten die drei Mnchsgelbde (Gehorsam, Armut, Keuschheit) ab; b) sie wohnten gemeinsam in geschlossenen Husern; c) sie hielten geregelte Andachts-bungen. Sie waren zugleich 2. Ritter: a) ein Teil pflegte die erkrankten Pilger; b) andere begleiteten und schtzten die Pilgerzge; c) alle aber muten, wenn es not tat, die Grenzen des Landes gegen die Unglubigen schtzen. Die drei Ritterorden waren: 1. der Johanniterorden (1118 gestiftet); er trug einen schwarzen Mantel mit weiem Kreuz. 2. Der Templerorden (1119) hatte den weien Mantel mit rotem Kreuz (also das Abzeichen der heutigen Johanniter). Da diese beiden Orden nur aus Franzosen und Italiener bestanden, die den deutschen Pilgern Pflege und Schutz versagten, so entstand 3. der Deutsche Ritterorden (1190); sein Abzeichen war ein weier Mantel mit schwarzem Kreuz. Iv. Schwche der Kreuzsahrerstaaten. Die erste Kraft der neuen Reiche wich sehr bald. Grnde dafr: 1. Die Uneinigkeit a) der vier Fürsten und b) der Ritterorden verhinderte einen gemeinsamen Kampf gegen die Feinde. 2. Der Eifer im Abendlande erkaltete; daher unter-blieben neue Zuzge, die ntig gewesen wren. 3. Die neuen Reiche lagen zu fern vom Abendlande und waren dicht von mohammedanischen Reichen umgeben, so da bei pltzlichem Angriff jede Hilfe des Abendlandes zu

7. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 67

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
28. Untergang der Hohenstaufen (1268). 67 28. Untergang der Hohenstaufen (1268). 1. Niedergang des Hohenstaufengeschlechts. Als Friedrich Ii. gestorben war, führten seine Söhne den unseligen Streit mit den Päpsten fort. Letztere schienen in der Tat nicht ruhen zu wollen, bis das ihnen so verhaßte Herrschergeschlecht vernichtet wäre. Bald mußten die Hohenstaufen die Kaiserkrone verloren geben und trachteten jetzt nur danach, Neapel und Sizilien zu retten. Diese ihre Erbländer gehörten ihnen von Gottes und Rechts wegen; aber der Papst verschenkte sie einfach an Karl von Anjou, den Bruder des Königs von Frankreich, um an diesem Manne ein Werkzeug seines Hasses zu haben. Karl von Anjou kam mit einem französischen Heere und entriß Manfred das Reich. Manfred selbst suchte und fand den Tod im Verzweiflungs-kampfe. Karl von Anjou aber, der eben so harten Herzens wie häßlichen Leibes war, führte in dem eroberten Lande ein grausames Regiment, so daß die Italiener ihn bald haßten und mit Sehnsucht ihrer staufischen Herrscher gedachten. 2. Konradins Zug nach Italien und sein Tod. Noch lebte ein Staufe, der einzig rechtmäßige Erbe von Sizilien; das war Konrad, ein Enkel Friedrichs Ii. Die Italiener nannten ihn Konradin, d. h. Konrädchen. Er wurde von seinem Oheim, dem Herzog von Bayern erzogen. Früh regte sich in ihm der hohe Geist, der allen Hohenstaufen eigen war, und als die Italiener ihn dringend aufforderten, sein väterliches Erbe wieder einzunehmen, da konnte er, obgleich erst 15 Jahre alt, nicht widerstehen. Vergeblich warnte ihn seine Mutter Elisabeth mit Tränen vor dem lockenden, aber tückischen Lande, welches alle seine Vorfahren ins Verderben gebracht habe; der ritterliche Jüngling wollte das Erbe seiner Ahnen wiedererringen, oder ihrer würdig unterliegen. Er verkaufte seine Güter in Schwaben, warb für den Erlös ein Heer und trat den Zug über die Alpen an. Sein geliebter Jugendfreund Friedrich von Baden begleitete ihn. Anfangs ging alles nach Wunsch. Bei Tagliaeoz'zo, östlich von Rom, stieß er auf seinen Gegner; hier sollte sich des heldenmütigen Jünglings Schicksal entscheiden. Das Recht schien zu siegen; denn es gelang den Deutschen, die Feinde in die Flucht zu schlagen. Allein zu früh gaben sie sich einer grenzenlosen Freude hin und vergaßen der Vorsicht. Als sie sich sorglos zerstreuten, um zu plündern, wurden sie von einem französischen Heerhaufen aus dem Hinterhalt überfallen, und nun verwandelte sich der schon errungene Sieg in die vollständigste Niederlage (1268). Konradin und sein Freund Friedrich von Baden, welche ritterlich gekämpft hatten, entkamen dem Blutbade, wurden aber nachher durch Verrat gefangen und nach Neapel geführt. Hier endeten beide unter dem Beil des Henkers. Mit Konradin erlosch das Geschlecht der Staufer. 5*

8. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 74

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
74 33. Rudolf von Habsburg (1273—1291). der Spitzbogen ist. Berühmte gotische Kirchen sind der Dom zu Köln (begonnen 1248, vollendet 1880), das Münster zu Straßbura (berühmtester Baumeister daran um 1300 Erwin von Steinbach noch unvollendet), der Dom zu Freiburg, die Münster zu Basel und Breisach. V. Nom Ende der hohenjlanfislhen Kaiser bis zum Beginn der Reformation. 33. Rudolf von Hamburg (1273—1291). 1. Das Interregnum (1256—1273). Als im Jahre 1254 der letzte hohenstaufische Kaiser (Konrad Iv.) gestorben und sein Gegen-karser Wilhelm von Holland zwei Jahre später von den Friesen er-schlagen worden war, hatte die Kaiserkrone so sehr ihren Glanz verloren, daß kein deutscher Fürst sie zu tragen begehrte. Die Wahlfürsten ver-kauften nun schmachvollerweise ihre Stimmen an zwei Ausländer: an Richard von Cornwall, den Bruder des Königs von England, und an König Alfons von Kastilien. Der Engländer kam einigemal herüber, wurde aber, sobald die mitgebrachten Schätze ausgingen, von seinen Anhängern im Stiche gelassen; der Spanier sah das Reich nie. Da nun diese beiden Scheinkaiser für Deutschland so gut wie nicht vorhanden waren, so nennt man die Zeit von 1256—1273 das Interregnum, d. h. Zwischenreich. Das war die „kaiserlose, die schreckliche Zeit", wo das Faust recht seine verderblichste Blüte erreichte und das Land mit seinen Greueln erfüllte. Kein Gesetz, kein Recht wurde geachtet; kein Leben noch Eigentum war sicher; wie wilde Wölfe wüteten die Raubritter gegen die friedlichen Bürger. Das Reich mußte Zu gründe gehen, wenn dieser heillose Zustand andauerte. Laut rief das Volk nach einem Kaiser, und endlich ermahnte auch der Papst die Fürsten zu einer neuen Wahl. 2. Graf Rudolf von Habsburg. In dem Winkel, den die Aar und die Renß bei ihrem Zusammenflusse bilden, erhebt sich auf einem freistehenden Hügel an der Aar die Habsburg, das Stammschloß des berühmten habsburgischen Geschlechts. Hier waltete ums Jahr 1273 der 55jährige Graf Rudolf, ein hoher, schlanker Mann mit mächtiger Adlernase, bartlosem Gesicht und straffem, langwallendem, nur an den Enden gelocktem Haupthaar. Er befaß viele Güter in der Schweiz und im Elsaß; von den Alpenpässen bis nach Colmar konnte er reiten, ohne sein Gebiet zu verlassen. Seine großen Besitzungen verdankte er besonders ■der Anhänglichkeit an die staufischen Kaiser. Von der Wiege an hatte ihn auch kaiserliche Freundschaft begleitet: Kaiser Friedrich Ii. hatte ihn

9. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 100

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
100 46. Die Jungfrau von Orleans (1429). heute den Namen Westindien. Der neue Erdteil erhielt seinen Namen nach dem Italiener Amerigo Vespncci, der mehrere Reisen nach Südamerika gemacht hatte und zuerst eine Beschreibung und Karten der neuentdeckten Länder herausgab. 5. Bedeutung der Entdeckung Amerikas. Durch die Entdeckung Amerikas nahm der Handel der europäischen Völker einen gewaltigen Aufschwung; denn es galt nun, die Erzeugnisse der entdeckten Länder nach Europa einzuführen und die Waren der alten Welt dorthin auszuführen. An diesem Handel beteiligten sich besonders die westeuropäischen Völker, zunächst Spanien und Portugal, später auch Holland und England; war bisher das Mittelländische Meer mit seinen Küstenländern das Haupthandelsgebiet gewesen, so trat nun an dessen Stelle der Atlantische Ozean. Die Mittelmeerländer gingen jetzt zurück, die Reiche am Atlantischen Ozean blühten auf. Ferner wurde durch die neuentdeckten Länder das Absatzgebiet für die Industrie der alten Welt erweitert. Neue Gewerbe entstanden, aus Amerika kamen Tabak und Baumwolle zu uns und wurden hier verarbeitet. Durch die neu aufkommenden Industrien erhielten zahlreiche Menschen lohnende Beschäftigung. Auch auf die Landwirtschaft war die Entdeckung Amerikas von Einfluß. Von Amerika erhielten wir die Kartoffel, die auch auf leichtern Boden gedeiht und mit der Zeit ein bedeutsames Volksernährungsmittel wurde. Der Baumwollenbau beschränkte den Flachsbau, die fremden Färbemittel, wie z. B. der Indigo, machten den Anbau heimischer Färbepflanzen überflüssig. Bald wurde auch bei uns der Tabak angebaut. Die ausländischen Erzeugnisse waren für Geld zu haben, daher wuchs der Wert des Geldes. Dem vermehrten Bedarf des Geldes entsprach die starke Einfuhr von Edelmetall aus den reichen Gold- und Silberbergwerken in Südamerika. Aus Frankreich: 46. Die Jungfrau von Orleans (1429). 1. Frankreich in Gefahr. Im Jahre 1429 stand Frankreich am Rande des Verderbens. Ein ganzes Jahrhundert hatte es — mit Unterbrechungen — Krieg mit England geführt, dessen Herrscher Erbansprüche auf den französischen Königsthron erhoben. Jetzt ermattete der Widerstand der Franzosen. Die Regierung führte zu der Zeit der Dauphin Karl Vii. König konnte er sich kaum nennen, weil er nicht gekrönt war, und gekrönt konnte er nicht werden, weil die alte Krönungsstadt Reims im Besitze der Engländer war. Letztere hatten auch Paris und alles Land bis an die Loire inne; sie belagerten jetzt die Stadt Orleans, um sich einen Weg nach Südfrankreich zu bahnen. An ihrer Seite kämpfte Frankreichs mächtigster Vasall, der Herzog Philipp von Burgund; ja, des Dauphins eigene Mutter, die böse Jsabella, war mit ihnen im Bunde. Eine tiefe Verzagtheit erfüllte die Gemüter der Franzosen. Fiel Orleans, dann war das letzte Bollwerk des Landes dahin, und schon

10. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 126

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
126 59. Heinrich Viii. von England. Elisabeth von England (1558—1603). erkannten ihn auch die Katholiken an. — Als Heinrich nun fest auf dem Throne saß, ist er ein König gewesen, wie Frankreich ihn kaum besser gehabt hat. Auf alle Weise suchte er die Wohlfahrt seines Landes zu fördern. Er wollte, wie er sagte, es dahin bringen, daß jeder Bauer Sonntags sein Huhn im Topfe habe. Auch die Hugenotten vergaß er nicht; er erließ im Jahre 1598 das berühmte Edikt von Nantes, wodurch ihnen freie Religionsübung gewährt wurde. — Heinrich endete 1610 durch Mörderhand. Als einst sein Wagen auf der Straße hielt, sprang ein Bösewicht auf das Hinterrad und stieß ihm ein Messer in die Brust. Als Grund gab er nachher an, er habe den König für einen Feind der katholischen Religion gehalten. Er wurde unter Martern hingerichtet. Die Franzosen aber trauerten noch lange um den „guten König Heinrich". 59. Heinrich Viii. von England. Elisabeth von England (1558 1603). 1. Heinrich Viii» (1509—1547). In England regierte zu Luthers Zeit Heinrich Viii., ein grausamer und wollüstiger Tyrann. Der Reformation war er anfangs durchaus feind, und da er sich sehr gelehrt dünkte, verfaßte er sogar eine Streitschrift wider Luther, wofür der erfreute Papst ihm den Titel „Verteidiger des Glaubens" verlieh, den die englischen Herrscher noch heute führen. Gerade dieser König aber war es, der später die Herrschaft des Papstes in England stürzte. Er wollte nämlich von seiner ersten Frau geschieden werden, und der Papst wollte solches nicht gestatten; darüber wurde Heinrich so aufgebracht, daß er sich völlig von Rom lossagte und sich selber für das Oberhaupt der Kirche in England erklärte. Hierauf zwang er seinen Untertanen -einen Glauben auf, der weder katholisch noch evangelisch war. Wer sich nicht fügte, einerlei ob Katholik oder Protestant, starb unter dem Beil des Henkers oder auf dem Scheiterhaufen. Mit einer unermeßlichen Blutschuld beladen, sank der Wüterich ins Grab. 2. Elisabeth, Regierungsantritt (1558). Elisabeth, Englands größte Königin, war eine Tochter Heinrichs Viii. Sie verlebte unter ihren Stiefmüttern eine freudlose Jugend. Die letzten fünf Jahre vor ihrer Thronbesteigung regierte ihre katholische Halbschwester Maria, welche die Evangelischen mit solcher Grausamkeit verfolgte, daß sie die „blutige" Maria genannt wurde. Auch Elisabeth war unter ihr kaum ihres Lebens sicher. In der Einsamkeit, zu welcher sie sich; verurteilt sah, war das Studium ihre Hauptfreude, und sie brachte es darin so weit, daß sie z. B. vier fremde Sprachen, auch Lateinisch, geläufig redete. Groß war der Jubel des Volks, als sie nach ihrer Schwester Tode als Königin in London einzog. Elisabeth war damals 25 Jahre alt, von schönem und dabei wahrhaft königlichem Ansehen. Obwohl eine Frau, war sie doch ihres klaren Verstandes und festen Charakters wegen zum Regieren wie geboren. Sie hat die Zügel des Staates mit seltener Kraft und Weisheit geführt und England, welches.
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